Pädagogisches Konzept

“Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.”  Montessori

In den ersten drei Lebensjahren „saugt“ ein Kind seine Umwelt und jedwede Form an Eindruck und Erfahrung auf. Gewährleistet man in diesen ersten Lebensjahren eine bedürfnisgerechte Umgebung, hat das Kind die Möglichkeit, den eigenen angelegten inneren Bauplan zu entfalten und eine eigene Wirklichkeit aufgrund des Vor/ und Erlebens von Aneignungsprozessen der Welt zu konstruieren. Seine rasante Bewegungsentwicklung führt zu einer zunehmenden Erweiterung des Erkundungs- und Entdeckungsradius.
Die aufkeimende Sprache hilft dem Kind mit der Welt immer detaillierter zu kommunizieren, sich mitzuteilen und Antworten zu bekommen.
Die Ordnung der Welt, die das Kind umgibt, gibt ihm Orientierung in der ungefilterten Vielfalt dieser zahlreichen Sinneseindrücke.
In unserer Kindergruppe ist eine klare Umgebung gestaltet, die dem Kind in den Bereichen Bewegung, Sprache und Ordnung Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Übungen „des täglichen Lebens“, der „Auge-Hand-Koordination“, Kunst- und Sprachmaterialien werden durch uns als Bezugspersonen Ihrer Kinder gezeigt und zunehmend in selbstständiger Tätigkeit erforscht, nachgeahmt und angeeignet.

Durch liebevolles Vorbild und Anleitung entwickelt das Kind seine in ihm angelegten Fähigkeiten und Kompetenzen. Sichtbar und erlebbar wird die wachsende Selbständigkeit des Kindes vor allem in den Bereichen der Pflege / „Sauberkeitserziehung“ als Entwicklungsaufgabe – z.B. beim An- und Ausziehen, dem Hände waschen –  des Essens und Trinkens – z.B. das Trinken aus dem Becher, Essen mit Messer und Gabel – , der unabhängigen Bewegung – z.B. Treppensteigen – sowie der Entwicklung, den eigenen Willen, die eigenen Interessen, Bedürfnisse und einen eigenen Standpunkt zu äußern. In Konfliktsituationen sogenannte Aushandlungsprozesse in Form eines Perspektivenwechsels kennen- und umsetzen zu lernen (Bsp.: Der kleine N. wirft erfreut mit harten Bauklotzsteinen, gemeinsam mit einer Bezugsperson wird das Bedürfnis „Werfen“ wahrgenommen und eine Alternative – im konkreten Falle ein Ball, angeboten. N. wirft nun den Ball, Kind V. kommt hinzu und eignet sich den Ball an. Dies frustriert N., er fordert seinen Ball zurück, die Bezugsperson begleitet ihn beim Herantreten an V. mit einem zeitgleichen Angebot eines weiteren Balles oder anderen gern bespielten Gegenstands als Tauschobjekt.) Dieser Lernprozess im Umgang mit eigenen Gefühlen wie Traurigkeit führt zu einem wachsenden emotionalen Selbstverständnis, dies wird durch die Bezugsperson verständnisvoll aufgefangen und begleitet, so dass die Kinder ihre Resilienzfähigkeit (Widerstandsfähigkeit) aufbauen und festigen.

Als qualifizierte Pädagogen verstehen wir uns in Erweiterung des familiären Bindungsmodells als vertrauensvolle sichere Bezugs- und Bindungspersonen, die den Kindern durch die sukzessiv aufgebaute Sicherheit und Vertrautheit Raum kompetenzorientierter Erziehung schafft. Das Kind, seine individuellen Entwicklungsbedürfnisse und -schritte stehen dabei im Mittelpunkt. In der Rolle als Wegbegleiter regen wir an, leben vor und erweitern auf diese Art und Weise das vertraute, Sicherheit bietende soziale Umfeld der uns anvertrauten Kinder, die ihre Kompetenzen und ihre sozialen Fähigkeiten auf- und ausbauen.
Tägliche Zeiten in unserem entdeckungsreichen Außengelände und bei Spaziergängen bereichern die Sinnes- und Bewegungserfahrungen der Kinder, machen die Natur und die erweiterte Umwelt erlebbar.

Wir sind international, damit unsere Kinder in einem zusammenwachsenden Europa die verschiedenen Sprachen und Kulturen vorurteilsbewusst erleben und gemeinsam die deutsche Sprache erlernen können. In unserer Kultur traditionell beheimatete jahreszeitliche Feste wie Geburtstage, Fasching, Ostern, St. Martin, Nikolaus und Weihnachten werden gemeinsam in der Kindergruppe zelebriert.

Über die Aufnahme einer Familie entscheidet ein Gremium, das ausgehend von der aktuellen Gruppensituation verschiedene Kriterien (u.a. Wohnsitz in Bad Homburg, Wartelistenplatz sowie Motivation der Eltern zur Mitarbeit) berücksichtigt.